5 Jahre covolution — ein Rückblick
Im Oktober 2021 werden wir als Unternehmen fünf Jahre alt. Ein überschaubarer Zeitraum für die einen, ein großer Meilenstein für uns. Grund genug, zurückzublicken: In diesem Artikel reflektieren wir die Etappen unserer bisherigen Entwicklung.
Als wir covolution 2016 gründeten, waren wir zu dritt. Unser Start war dynamisch und gleichzeitig zielgerichtet: Wir wussten, wofür wir antreten. Wir wollten die Zusammenarbeit in Unternehmen spürbar verbessern und sie dadurch beweglicher, resilienter und nachhaltig(er) erfolgreich machen. Und uns war wichtig, eine Beratung zu bauen, die selbst lebt, was sie anderen erzählt. Die kontinuierlich reflektiert, lernt und (sich) weiterentwickelt.
Unsere Maxime bei der Gründung war, die Organisation so schlank und einfach wie möglich zu halten: Keine Büros, kein Backoffice und zig Dienstleistende (außer unserem Steuerberater), keine Anschaffungen (abgesehen von Notebooks und Handys) und: einfache Verträge. Unser Fokus lag von Beginn an auf Kunden und Projekten. Dieses Kernprinzip leitet uns bis heute.
Als die ersten größeren Projekte kamen, wurde uns klar, dass wir Verstärkung benötigen. Dabei haben wir uns gefragt, wie wir in einer Konstellation mit drei Gründer*innen und einer*einem neuen Kolleg*in möglichst schnell ins partnerschaftliche Arbeiten kommen. Uns war wichtig, dass wir zu einem starken Vierer-Team werden, in das sich alle voll einbringen können. Aus diesem Antrieb entstand die erste Version unserer heutigen Kreisorganisation. Und so hat Sören (covolutioneer #4) als Onboarding-Geschenk eine lose Papiersammlung mit allerhand Rollen- und Prozess-Beschreibungen erhalten. Er nahm diese positiv auf…
Die initiale Kreisorganisation war (Achtung: Ironie!) recht einfach gehalten: Fünf Kreise, jeweils mit ausdefinierten Rollen inklusive jeweils eines „Lead Links“, der die Arbeitsfähigkeit des Kreises sicherstellt, und eines „Cross Links“ für die Vernetzung zwischen den Kreisen. Der Ansatz war ohne Frage gut skalierbar. Gleichzeitig waren wir damals zu viert und so zeigte sich schnell: In einer Organisation mit vier Menschen hatten wir zwar viele wichtige Rollen definiert — aber die Teilnehmenden der Meetings waren dann doch oft dieselben. Kompletter Irrsinn? Ein bisschen schon. Und dennoch sehr lehrreich. Wir haben damals gelernt, in unterschiedlichen Rollen (statt in Funktionen) zu agieren und ein für uns funktionales Betriebssystem zu bauen. Nebenbei haben wir allerhand andere Dinge ausprobiert — diverse Meetingroutinen, Tools, Methoden. So haben zum Beispiel OKRs bei uns Einzug gehalten.
Aus all diesen Experimenten der ersten Monate haben wir enorm viel gelernt. Wir haben die Grundlage gelegt, um covolution auch mit steigender Anzahl an Kolleg*innen gemeinsam zu führen und weiterzuentwickeln.
In den ersten beiden Jahren war unser primäres Ziel, richtig gute Projekte zu machen und neue Kunden zu gewinnen. Dieser Plan ging auf: 2017 gewannen wir unseren ersten großen Transformations-Pitch. Nach einigen Monaten im Projekt merkten wir allerdings: Wir docken nicht an. Unsere co-kreative Arbeitsweise, unsere Prozessbegleiterbrille und Suche nach Entwicklungsschritten waren für diesen Kunden zu dieser Zeit nicht hilfreich. 2018 haben wir also unser erstes großes Mandat zurückgegeben, weil wir aus unserer Sicht nicht wirksam waren. Unternehmerisch für manche nicht nachvollziehbar, für uns ein echter Meilenstein, weil uns diese Entscheidung dabei geholfen hat, unseren inneren Kompass zu schärfen. Für uns war klar: Wirksamkeit ist uns wichtiger als Profit.
Kurz danach folgte die nächste wegweisende Entscheidung: Es war Raum und Zeit, um zu wachsen. Wir veröffentlichten unsere erste „Stellen“-Anzeige, in der wir im Kern sagten, dass es keine „Stelle“ gibt, sondern einen Raum zum Ausfüllen und Gestalten. Bei einem schnellen Pasta-Lunch in Mannheim war klar: Michael kommt an Board. Das erste Format, das er mit uns gemeinsam vorbereitete, war das colLab-Event 2019– ein co-kreatives Experimentier- und Lernformat für Kund*innen und Kooperationspartner*innen, das wir 2018 pilotiert haben. Er übernahm das Design des 2019er Labs, bei dem wir gemeinsam Großes greifbar machten: VUCA zum Anfassen — das war das Thema.
Unser nächster gemeinsamer Schritt war die Weiterentwicklung unseres Purpose. „Wir gestalten Räume, in denen Menschen, Teams und Organisationen sich entfalten und einen Beitrag für die Zukunft leisten können.“ So lautet unser gemeinsamer Nordstern seitdem und leuchtet hell.
Zeitgleich reifte der Wunsch nach gemeinsamen Orten. Wir suchen uns Büroräume und richten diese liebevoll ein. Inzwischen arbeiten wir wieder remote first. Also jede*r dort, wo er*sie arbeiten möchte. Wir haben andere Wege gefunden, um Nähe herzustellen und unserer Identität als Organisation Ausdruck zu verleihen. Zum Beispiel durch unsere über Jahre gereifte Meetingstruktur, in der virtuelle Räume genauso liebevoll gestaltet sind, wie Offsite-Locations, und Emotionen genauso ihren Platz haben wie Projektplanungen.
Im Frühjahr 2020 kam Carolin (#6) zu uns, die in ihrer Freizeit mit vielen anderen Menschen selbstorganisiert ein großes Wohnprojekt realisiert. Sie half uns, die Kreisorganisation auf die nächste Evolutionsstufe zu heben. Seitdem sind unsere Kundenprojekte darin integriert, die Organfunktionen der GmbH haben einen klaren Ort, wir haben Pop-up-Rollen und -Kreise und allerhand andere Dinge, die uns helfen, noch transparenter, effektiver und klarer zu entscheiden.
2020 war auch ansonsten ein sehr intensives Jahr. Corona forderte uns heraus, Corona inspirierte uns aber auch, neue Wege zu gehen, um unsere Projekte virtuell fortzuführen. Dafür testeten wir einmal mehr jede Menge Tools und brachten die Erfahrungen aus unserer eigenen virtuellen Zusammenarbeit ein. Mit Erfolg: Wir konnten alle Kunden halten und neue gewinnen. Damit war 2020 am Ende rein unternehmerisch unser erfolgreichstes Jahr.
2021 ist nun das Jahr mit dem größten Wachstumsschritt: Im Februar kam Monika (#7) dazu, für die wir unsere „Kein BackOffice-Leitplanke“ kippten. Monika jongliert unsere Finance-Prozesse und hilft uns damit, mehr Raum zum Weiterdenken zu haben. Im Juli kam dann Christopher (#8) an Bord, der mit seinem Trainer- Hintergrund eine echte Bereicherung für unsere Projekte ist und in seinen ersten drei Monaten nicht nur in diversen Projekten mitwirkte, sondern auch eine kleine Produktentwicklung zum Thema Vertrauen (mehr dazu bald!) mit uns voranbringt. Und schließlich ist seit August Amelie Teil des covolution-Teams (#9), die ihr konzeptionelles Know-how und ihre Begeisterung für kreative Lösungen in der Veränderung einbringt.
Jetzt sind wir also neun covolutioneers — plus unser Netzwerk, das in den letzten Jahren mitgewachsen ist. Hinter uns liegt eine echte Abenteuerreise, auf die wir alle stolz sind und die wir deshalb feiern wie andere ihre goldene Hochzeit. Jede*r von uns hat seinen*ihren Anteil daran, dass covolution heute so ist, wie es ist — und dass es so wird, wie es wird. Wo die kommenden fünf Jahre uns hinführen, das finden wir gemeinsam heraus!