Blog · 17.03.2020

My home is my office

My home is my office

Die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie stellt uns alle vor große Herausforderungen. Die weiteren Entwicklungen der kommenden Wochen und Monate sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar. Die Einschnitte auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, politischer und sozialer Ebene gravierend sein. Jede*r muss bei der Bekämpfung Verantwortung übernehmen. Das bedeutet auch, persönliche Kontakte so weit wie möglich einzuschränken. Das macht etwas mit der Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten. Das ist herausfordernd – bietet aber auch die Chance, Neues zu entdecken.

Text: Carolin Holzer & Michael J. Müller

Die Transition zum Remote-Team erfolgt ad-hoc

Die äußeren Umstände unserer Arbeitswelt verändern sich in diesen Tagen massiv. Bekannte Routinen und Abläufe stehen uns in der bekannten Form plötzlich nicht mehr zur Verfügung. Viele arbeiten jetzt im Homeoffice. Und zwar von jetzt auf gleich, ohne große Vorbereitung. Die Transition zum Remote-Team erfolgt in den meisten Fällen ad-hoc und in komprimierter Form. Wo es bisher um den freiwilligen oder experimentellen Gewinn von Flexibilität ging, steht nun die schiere Alternativlosigkeit im Zentrum. Die Antwort auf die Frage nach dem Warum ist plötzlich ganz simpel: Weil wir müssen. Jetzt. Sofort. Alle. Ohne Kompromisse. Doch was macht diese räumliche Distanz mit unserer Zusammenarbeit?

Die Art und Weise, wie wir miteinander in Beziehung gehen, verändert sich

Die bisherigen Rahmenbedingungen von Nähe und Distanz ändern sich schlagartig. Dabei verschwimmen auch die gewohnten Grenzen zwischen privater Welt und Arbeitswelt, sowohl räumlich, als auch zeitlich. Wir sitzen quasi in den Wohnzimmern der Teamkolleg*innen, die Kinder laufen mal durchs Bild, der Hund ist da und die Partner*innen sitzen nebenan und arbeiten auch remote. Der digitale Raum wird damit ein sozialer: Remote-Meetings bekommen eine ungewohnte Kaffeeküchenfunktion, sie werden zum Austauschraum für persönliche Bedürfnisse und Ängste. Alle sitzen im selben Boot oder im wahrsten Sinne des Wortes im selben virtuellen Raum.

Eine gute und gepflegte Teamkultur ist in diesen Tagen ungemein wertvoll. Oder sie entsteht an vielen Stellen unerwartet neu. Bisher oft ungeahnte Skills und Qualitäten werden nun sichtbar und gewinnen an Wert für das ganze Team: Der Kollege, der per Telefon erklärt, wie die VPN-Verbindung aufgebaut wird, die Kollegin, die dafür sorgt, dass alle die Einladung zur Videokonferenz bekommen, der Kollege der daran denkt, die Team-Telko auf den Mittag zu legen, weil die meisten kleinen Kinder zuhause dann Mittagsschlaf machen…

Veränderte Rahmenbedingungen bieten die Chance, Neues zu entdecken

Gemeinsam gilt es den Überblick in der Gesamtsituation und in einer ungewohnten technischen Umgebung zu behalten. Folgende Punkte beschäftigen uns intern bei covolution aktuell – und die Erfahrungen, die wir dabei machen, möchten wir gerne teilen:

  • Welche eingeübten Abläufe im Team können wir beibehalten? Was läuft schon digital?
  • Was können wir leicht abgewandelt nutzen? Wo bilden wir bereits ähnliche Aufgaben digital ab?
  • Für welche Aufgaben und Prozesse brauchen wir neue Vereinbarungen oder Tools? Was lief bisher face-to-face, zwischendrin, informell?

Die wirkungsvolle Zusammenarbeit in Zeiten von Covid-19 ist wichtig und wird uns dauerhaft beschäftigen. Wir meinen, in jeder Krise stecken auch viele Chancen. In diesem konkreten Fall die Chance, Neues zu testen, Infrastrukturen aufzubauen und ein neues Bewusstsein für ein produktives und menschliches Miteinander zu schärfen.

Wir möchten wissen: Welche Fragen treiben Euch aktuell um, wenn ihr auf Eure Zusammenarbeit schaut? Auf LinkedIn möchten wir dazu einen Erfahrungsaustausch anstoßen und freuen uns über Eure Beteiligung.


Darüber hinaus geben wir in unserem Newsletter ab sofort regelmäßig Tipps zur Verbesserung der Zusammenarbeit über Distanz. Hier könnt Ihr Euch zum Newsletter anmelden.